Torwartfragen haben in sich eine Tendenz zu Populismus und Boulevard, möglicherweise liegt das an der exponierten Position des Schlussmanns. Jedenfalls konzentrieren sie regelmäßig mediale Aufmerksamkeit und führen in ihrer Zuspitzung etwas latent Unangenehmes mit sich.
Wir waren unentschlossen, ob wir zu dem üblichen Lärm beitragen wollen. Wollen wir nicht. Trotzdem, in aller Kürze, eine persönliche Fußnote von uns: Seit gestern ist in Bremen klar, dass es mit Beginn der Rückrunde zum dauerhaften Wechsel zwischen den Pfosten kommen wird. Das Trainerteam um Robin Dutt gab am Ende des überraschend ausgerufenen Wettstreits um die Nummer Eins Raphael Wolf den Vorzug vor Sebastian Mielitz. Für letzteren bedeutet die unorthodoxe Rochade im Hinblick auf seinen im Sommer auslaufenden Vertrag wohl das Ende seiner Zeit bei Werder Bremen – bei jenem Verein also, dem er seit seiner Kindheit anhing und für den er das Jugendprogramm durchlief: »Ich kann die Entscheidung nicht nachvollziehen, muss sie aber hinnehmen. Natürlich bin ich sehr enttäuscht und traurig, bei meinem Verein nicht mehr die Nummer eins zu sein.« Mielitz’ Zukunft ist ungewiss.
Wir möchten an dieser Stelle keine weiteren Worte über Sinn und Unsinn des Wechsels verlieren. Wir möchten Raphael Wolf gratulieren (und schon im eigensten Interesse für die Rückrunde die Daumen drücken!) und Sebastian Mielitz für seinen Einsatz für Grün-Weiß und seine besonnene Art danken: Alles Gute, Miele!