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The Repeat Offenders (UK)

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Sommerpause, Zeit für andere Dinge als Fußball. Zum Beispiel Musik. Eine gute Gelegenheit also, hier mal die Repeat Offenders aus Aylesbury, Buckinghamshire vorzustellen. Das Quartett um Andrew (Gitarre, Gesang), Seb (Gitarre), Graham Holmes (Bass) and Steven (Drums) gründete sich 2011 und beschreibt seine Musik selbst als »Stone Roses, die die Rolling Stones treffen, mit ’ner Oasis-Attitüde und Richard Ashcroft-Vibe« – man scheut in Aylesbury also schon mal keine großen Vergleiche. 2014 supportete die Band die Rifles in London (deren Song »Repeated Offender« den vier Herren offensichtlich Namenspate stand) und nahm in Paul Wellers »Black Barn«-Studios in Woking, Surrey auf – Ergebnis ist unter anderem die Single »Lose Control«, eine sehr britische Upbeat-Nummer mit Ohrwurm-Chorus. Wir nutzen den Anlass, der Band ein paar Fragen über Musik und Fußball zu stellen.

Musik, Schubladen, Referenzen…

Moin. Wir sprechen über Musik – erinnert Ihr Euch an das erste Konzert, das Ihr besucht habt?

Andrew: Ja, klar: Das war Oasis, Earls Court 1997. Die Vorband war The Verve.
Graham: Das erste Konzert, das ich tatsächlich freiwillig besuchte, waren The Thrills in der Manchester Academy, das war 2003.
Steven: Entweder Bowling For Soup oder Muse – ich bin mir nicht mehr sicher, welches der beiden Konzerte zuerst kam…
Seb: Mein erstes richtiges Konzert war von den Kaiser Chiefs, in Earls Courts. Das war die »Angry Mob«-Tour.

Wenn man Eure Musik in eine Schublade stecken will, stünde vermutlich »90er Rock, britisch« drauf. Und Eure Referenzen sind ja auch mehr als deutlich. Mit Schubladen und Vorbildern ist das ja immer auch ’ne zweischneidige Angelegenheit – wie würdet Ihr Eure Musik in zwei, drei Sätzen beschreiben?

1516843_809517619077014_562764116_nAndrew: Erstmal vorweg: Die Leute werden immer Vergleiche anstellen. Das geschieht automatisch, egal in was für einer Band Du spielst. Sie werden Dich in eine Schublade stecken – und das muss ja nicht mal böse gemeint oder negativ  sein, vielleicht wollen sie ihren Freunden ja auch nur möglichst exakt Deine Musik beschreiben…
In unserer Musik kann man, glaube ich, eine Menge unterschiedlicher Einflüsse hören. Klar, da ist zunächst einmal ein nicht zu leugnender 90er Indie-Vibe. Aus einer Zeit, als die britischen Charts noch von Indie-Musik geprägt waren. Bands wie Dodgy, Ash und Supergrass machten Furore. Am Ende ist uns das mit den Schubladen vielleicht auch gar nicht so wichtig: Wir mögen es, wenn sich Leute für unsere Songs zu interessieren beginnen und wir sie in Bewegung bringen können. Wir lieben es, energiegeladene Sets zu spielen – what’s not to like?

Okay. Aber wo wir gerade von Referenzen sprechen – welche fünf Alben sind für Euch unverzichtbar?

Andrew:
Oasis – Definitely Maybe
The Verve – Urban Hymns
Kasabian – Kasabian
The Rifles – No Love Lost
Arctic Monkeys – Whatever People Say I Am, That’s What I’m Not

Graham:
Oasis – Definitely Maybe
The Rifles – None The Wiser
The Stone Roses – The Stone Roses
Oasis – The Masterplan
Bat for Lashes – The Haunted Man

Steven:
Oasis – Definitely Maybe
Arctic Monkeys – Whatever People Say I Am, That’s What I’m Not
The Rifles – No Love Lost
Led Zeppelin – Led Zeppelin II
Stereophonics – Performance and Cocktails

Seb:
Free – Tons of Sobs
Radiohead – OK Computer
Blur – Parklife
Arctic Monkeys – Whatever People Say I Am, That’s What I’m Not
Nic Armstrong and the Thieves – The greatest white Liar

Wenn Ihr heute ein Mixtape aufnehmen würdet – was wären Eure ersten drei Stücke?

Andrew: Wir haben ’ne Menge unfertiger Stücke, die alle noch keinen Titel haben. Ich würde sagen »Take a Stand«, das wir beizeiten in Paul Wellers Studio noch mal neu aufnehmen wollen, gefolgt von »In Time« und »Let it shine«…

Fußball, Stadien und Stickeralben…

Lasst uns über Fußball reden. England, Mutterland und so – interessiert Ihr Euch für Fußball? Seid Ihr Anhänger eines bestimmten Vereins?

10005362_1450226495214403_502603297_nAndrew: Ja, klar. Fast alle in der Band, mehr oder weniger jedenfalls. Ich bin Liverpool-Fan…
Steven: … Chelsea hier …
Graham: … und ich gehe zu Preston North End!

Oha – das ist ja ’ne bunte Mischung. Geht ihr hin und wieder ins Stadion? 

Andrew: Kommt vor. Zuletzt war in an der Anfield Road, eine von Torres’ letzten Partien für die Reds, gegen Chelsea. Torres verwandelte einen großartigen Volleyschuss direkt vor der Auswärtskurve. Ich hatte beste Sicht, weil ich nur ein Ticket für den Gästeblock bekommen hatte… – ich musste mich also sehr zusammenreißen. Bitter!
Graham: Für mich wars Benficas Estádio da Luz in Lissabon, für ein Gruppenspiel in der Champions League. Ich erinnere mich immer noch sehr gerne an die außergewöhnliche Atmosphäre – obwohl das halt nur ein Gruppenspiel war. Das Stadion ist ’ne Reise wert!
Steven: Chelsea gegen Basel an der Stamford Bridge, in der Europa League. Wir sicherten uns damals nach einem 2:1 Auswärtssieg mit ’nem 3:1 den Einzug in Finale gegen Benfica.

Gibt es Spiele, an die Euch besonders im Gedächtnis geblieben sind, sei es im Positiven oder im Negativen?

Andrew: Das müsste bei mir wohl ein Spiel der EM ’96 sein – vielleicht die Partie gegen Schottland, als Gazza den Ball mit links über Colin Hendry lupfte und mit rechts  verwandelte – der Wahnsinn!
Graham: Ein gewisses 5:1, vor einigen Jahren…
Steven: Chelseas Champions League-Sieg gegen Bayern München! Klar, es war nur ein 1:1 und es gab Elfmeterschießen – egal! Trotzdem ein tolles Spiel!

Wir sind ja ein Werder Bremen-Blog. Kennt ihr den Verein überhaupt?

Andrew: Ja, ihr habt in der Champions League mal gegen uns gespielt? Kann das sein?

Ich erinnere mich nur an ein Testspiel. 2007, wenn ich mich nicht alles täuscht…

10011232_1483939638488429_770997201_nAndrew: Ja. Das kann auch sein… (lacht) – aber Ihr habt mal CL gespielt!
Graham:  Ja, ich schaue manchmal die Bundesliga-Zusammenfassungen, die es bei uns im Fernsehen gibt, daher kenne ich Werder schon. Seien wir realistisch: So bald wird Preston nicht gegen Euch spielen! Es sei denn, wir machen auch mal so ’nen Testkick in der Sommerpause…
Steven: Ich kenne Werder auch, wir haben ja nicht zuletzt Marko Marin von Euch bekommen. Haben ihn dann aber nach Sevilla ausgeliehen… (lacht).

Was verbindet Ihr mit dem Begriff »moderner Fußball«?

Andrew: Naja, Geld regiert die Welt. Spieler bekommen heute abenteuerliche Gehälter ausgezahlt, und die großen Clubs kaufen lieber Stars anstatt in eigene Talente zu investieren, so wie das früher üblich war – but we still watch it!
Graham: Für mich bedeutet moderner Fußball einen Verlust der Loyalität gegenüber Vereinen. Und offensichtlich auch viel mehr Macht für die Spieler: Da ist Respekt verloren gegangen, gegenüber den Clubs und den Fans. Ich nenne Dir ein konkretes Beispiel, aus meinem Club: da forderten Spieler in der selben Woche, in der Sir Tom Finney starb, ein Wochengehalt von £300,000 – als der Verein und die Fans trauerten! Vielleicht kennt Ihr da drüben Sir Tom nicht, aber bei uns ist der Mann eine Legende – in Preston wie in England. Er selbst blieb damals übrigens bei seinem Verein, auch als das große Geld winkte. Romantik? Vielleicht. Aber Sir Tom blieb für die Fans und war sich nicht zu schade, zwischendurch als Klempner zu arbeiten  (daher kommt auch sein Spitzname, »The Preston Plumber«) – und das, obwohl er drei World Cups spielte. Sums it up really!
Steven: Geld bedeutet Macht, im Fußball stimmt das derzeit wohl mehr denn je. Wenn Du ein Mulitmillionär bist, kannst Du Dir ’nen Club kaufen. Aber ich will mich da gar nicht beschweren, gerade als Chelsea-Anhänger. Roman Abramovich hat uns sehr geholfen…

Interessiert Ihr Euch auch jenseits des Vereinsfußballs für Spiele, etwa jetzt bei der WM? Bei uns hier vom Blog sieht das eher mau aus –  aber wie steht es um die englische Nationalmannschaft? 

10251531_510700842367414_1341589646_nAndrew: Ja, mich interessiert das schon. Aber irgendwie weniger als früher… ich habe mir geschworen, diesmal keine Panini-Sticker zu kaufen (lacht). England kann meiner Meinung nach die Gruppenphase überstehen, aber alles darüber hinaus dürfte schwer werden. Es ist ’ne junge Mannschaft, die hoffentlich zukünftig noch viele Chancen haben wird, sich zu beweisen.
Graham:  Ja, gewinnen werden wir den Cup dieses Jahr sicher nicht! Ich würde sagen, dass die WM eine Art Übergangsturnier für England darstellt, mit dem jungen Kader. Ich denke, dass eine erfahrenere Mannschaft Weltmeister werden wird, Spanien, Deutschland, die Niederlande oder Brasilien. Wenn wir ins Viertelfinale kommen, bin ich zufrieden!
Steven: Ich liebe Weltmeisterschaften! Ernsthaft. Die besten Spieler der Welt in einem Turnier – das ist doch großartig! Ich stimme den beiden zu, Englands Chancen sind diesmal nicht riesig, aber das ist ja auch nichts Neues (lacht). Aber wir haben ein junges und spannendes Team und irgendwie glaube ich auch, dass wir es ins Viertelfinale schaffen werden…

… und der ganze Rest.

Na, dann drücke ich Euch die Daumen. Wollt Ihr noch was loswerden, an Eure künftigen Fans in Deutschland? 

Andrew: Hört Euch unsere Musik an – und wenn Euch gefällt, was Ihr hört, erzählt Euren Freunden davon! Und wenn Ihr schon alles kennt, dann besten Dank für Eure Unterstützung. Wir haben noch ein paar Trümpfe im Ärmel, lasst Euch überraschen!

1378529_686116084749945_793289725_nApropos – sehen wir Euch die Tage mal live hier drüben? 

Andrew: Das hoffen wir doch, sobald wir einen Promoter in Deutschland gefunden haben, kommen wir rüber…

Letzte Frage: Welche möglicherweise unbekannten Bands sollten wir Eurer Meinung nach kennen? 

Andrew: States Of Emotion, das sind gute Typen! Ehrliche Musik. Ihre neue Single heisst »The Way that I’m wired«. Außerdem The Swiines, mit denen wir letztens häufiger gemeinsam auftraten. Der Sänger, Scott Bugg, ist übrigens ein Cousin von Jake – def worth checking out!

Danke fürs Interview!

http://www.therepeatoffenders.co.uk/
Fotos: Repeat Offenders.

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