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Lektüretipp: The Blizzard

Was Jonathan Wilson et al. mit ihrem seit 2011 vierteljährlich erscheinendem Fußball-Magazin »The Blizzard« gewagt haben, ist mit dem Wort Idealismus vielleicht nur unscharf umrissen (und verfehlt möglicherweise sogar den Kern der Sache). Das Magazin ist die ambitionierte Antwort auf die zunehmende Trivialisierung der Fußballberichterstattung in den Printmedien. Aber lassen wir den Herausgeber selbst erklären:

»Ich war schon längere Zeit frustriert über die beschränkten Möglichkeiten und vielen Sachzwänge der etablierten Fußballberichterstattung. In zahllosen Pressesälen und Kneipen rund um den Globus realisierte ich, dass ich nicht der Einzige im festen Glauben war, dem Journalismus als solchem fehle etwas: Raum für tiefergehende Artikel, detaillierte Reportagen, Geschichte und Analysen. Ob es eine Möglichkeit gebe, Artikel mit einer Länge von mehreren tausend Wörtern unterzubringen? Eine Publikation, die weder Magazin noch Buch war – sondern etwas dazwischen?

Ich streute meine Überlegungen unter all jenen, die mir ein offenes Ohr schenkten. Und ich realisierte, dass da draußen viel mehr Schreiber wie ich waren: Leute, die die Fesseln bloß suchmaschinenoptimierter und auf immergleichen Zitatversatzstücken produzierter Textproduktion abzustreifen bereit waren. Die ihre Freude am Schreiben über potentielle Profite setzten und im Zweifelsfall auch unentgeltlich über Fußball schreiben würden. Die einzige Schwierigkeit bestand darin, einen Verlag zu finden, der bereit war, das Risiko für ein solches Experiment zu tragen.«

(Jonathan Wilson, Herausgeber. Frei übersetzt nach: About The Blizzard). Die gedruckten Magazine sind auf der Homepage http://www.theblizzard.co.uk/ ab £6.00 erhältlich, die digitale Downloadversion (wahlweise als pdf, epub, mobi) auf einer pay-what-you-like-Basis ab £0.01.

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