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Hart Backbord – Kurve kriegen, Werder!

Hamburg/Berlin, 09.02.2018

Liebe Verantwortliche des SV Werder,
liebe Werderfans,

nachdem wir uns bereits gestern mit unserem offenen Brief an Euch wandten, in dem wir um die Erörterung und letztlich den Beschluss eines Benefizspiels für den SV Babelsberg 03 baten, bedauern wir heute die Verlautbarungen Frank Baumanns im Rahmen der wöchentlichen Pressekonferenz, denen zufolge es ein solches Benefizspiel nicht geben wird.

Zwar nehmen wir die grundsätzliche Tatsache, dass man sich im Verein »Gedanken gemacht« hat und die anschließende Solidaritätsadresse in Richtung Nulldrei zur Kenntnis – es bleibt jedoch der Eindruck, dass der entscheidende Punkt unseres Anliegens nicht deutlich geworden ist. Es ging zu keinem Zeitpunkt um die kolportierten 7000 EUR oder um die Frage, ob es sich dabei um eine »sehr geringe Geldstrafe« handele oder nicht. Und auch das Argument, dass es sich ja »nur« um eine Strafe für Pyrovergehen handele, geht fehl: Babelsberg erklärte sich unlängst bereit, die dafür geforderte Strafe zu zahlen (diese Tatsache erwähnten wir gestern explizit in unserem Schreiben).

Die heute kommunizierte Entscheidung gegen ein Benefizspiel müsste als vergebene Chance interpretiert werden, ein lautes und deutliches Zeichen gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus zu setzen. Zudem hätte es eine deutliche Geste in Richtung des Nordostdeutschen Fußballverbands (NOFV) sein können. Beides setzt aber die Wahrnehmung dieser Causa als ein politisches Problem voraus und nicht als »bloß« finanzielles – und das ist ein Unterschied, der einen Unterschied macht. Ein Unterschied ums Ganze.

Nun stirbt die Hoffnung bekanntlich zuletzt.
Denn parallel hat es Gespräche zwischen Hubertus Hess-Grunewald und Archibald Horlitz aus dem Babelsberger Vorstand gegeben. Es fällt uns nicht ein, Werder vorschreiben zu wollen, wie eine Solidaritätsaktion auszusehen habe – wir halten aber ein Benefizspiel nach wie vor für ein Ereignis mit immenser Reichweite und Signalwirkung. Aus diesem Grund hoffen wir weiterhin auf eine solche Partie und freuen uns, wenn zu den zahlreichen Unterstützer*innen noch weitere hinzukommen. Und wenn der Benefizkick, quasi nebenbei, ein Vielfaches der oben genannten 7000 EUR einspielt, dann wird das kein Nachteil sein – an guten Zwecken und unterstützenswerten Projekten mangelt es wohl nicht.

Hart backbord – Kurve kriegen, Werder!

Fischmob Berlin und Vert et Blanc Hambourg

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