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Movin’ on up

m05svw
»I was lost
Now I’m found
I believe in you
I got no bounds.«

Primal Scream

»Wir wissen noch, wie es geht.«
Felix Kroos

Fußball kann so schön sein. Vor allem, wenn er stattfindet. So wie am Samstag in Mainz. Aus grün-weißer Perspektive für 45 Minuten, immerhin. Dann kann selbst ein Spiel, das zugegebenermaßen ebenso gut 3:0 wie 1:2 hätte enden können, magisch wirken. Euphorie entfachen. Endorphine freisetzen. Und am Ende redet man tatsächlich über Liebe

 

Bei allem Pathos und dem fundamentalen Kategorienfehler zum Trotz: Egal. Wenn der erste Saisonsieg auf den zehnten Spieltag fällt, kann man schon mal Fünfe gerade sein und die Transzendentalphilosophie links liegen lassen. Und so einem mit Blick auf die Geschicke des SV Werder lange nicht gekannten Gefühl Raum geben: Hoffnung. Und ehe unsere Leserschaft uns ins Lager der Esoteriker und/oder Realitätsverweigerer umsortiert: Natürlich war nicht alles golden, am letzten Wochenende. Oder am Dienstag zuvor in Chemnitz. Das scheint, nebenbei bemerkt, auch allen Beteiligten klar zu sein; vielleicht ist das Ausdruck der neuen Bescheidenheit am Osterdeich. Die Einsicht, dass Werder auf absehbare Zeit nicht zu den Topteams der Bundesliga zählen wird. Und so kommt es, dass die Freude über drei gelungene Pässe oder zarte spielerische Ansätze der neue Torjubel sind. Werder Bremen wird auf absehbare Zeit eine Baustelle sein. Auf der es, von außen betrachtet, mitunter chaotisch zugeht. Für Bremer Verhältnisse ungewohnt chaotisch. Umso beruhigender muss sein, dass sich aus der Halbdistanz zeigt, dass grundlegende Sicherheitsstandards gewährleistet sind und wohl gewährleistet bleiben werden. Das gilt auf organisatorischer Ebene ebenso wie in sportlicher Hinsicht. Die kommenden Spiele gegen Stuttgart, Hamburg und Paderborn werden richtungsweisend sein. Mit der Berufung von Viktor Skripnik zum Cheftrainer und Marco Bode zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats ist dem Verein die Quadratur der Raute gelungen: Aufbruch bei gleichzeitiger Rückkehr zum Paradigma der vielzitierten Werderfamilie. Thomas Eichin, zuletzt wegen seiner Transferpolitik viel gescholten, bewies Handlungsfähigkeit. Und Franco di Santo, der derzeit wohl als Eichins Toptransfer gelten muss, dankt es ihm postwendend mit Treffern. Rouven Schröder möchte im Winter »auf dem Transfermarkt zuschlagen« (am besten für die IV, AV und DM Herr Schröder!). Bei Werder wird die Raute wird wieder mit einem kreativen Zehner gespielt.

 

Und so gönnen wir uns den lange nicht gekannten Luxus, zufrieden zu sein. Zufrieden mit dem SV Werder. Zufrieden auf dem letzten Tabellenplatz (aber immerhin punktgleich mit dem BVB) – und das muss uns erst einmal einer nachmachen.

ALLEZ LES VERTS!

P.S. Mehr und detailliertere Texte zum Wochenende gibt es in der Leseliste der Hashtagmafia. Und auch die Spielverlagerung hat die Partie gegen Mainz unter die (Taktik-)Lupe genommen.

Foto: UTB. Danke!

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